Am 25. August 1912 wurde in Wangen der Arbeiter-Radfahrer-Verein „Frisch auf!“ gegründet. Der Verein gehörte dem deutschlandweiten Verband des Arbeiter-Radfahrer-Verein „Solidarität“ an. Da das soziale Netz trotz der Einführung der Krankenversicherung für Arbeitnehmer durch Bismarck Ende des 19. Jahrhunderts noch sehr weitmaschig war, war ein Hauptzweck dieses Solidaritäts-Verbandes neben dem Sport eine Unterstützung seiner Mitglieder bei Unfällen, Not- und Todesfällen, sowie ein Rechtsschutz und dazu eine Hilfestellung bei Kauf von Fahrrädern. Die Zeit des 1. Weltkriegs und der Weimarer Republik übersteht der Verein weitgehend unbeschadet. Wegen seiner Zuordnung zu der Arbeiterbewegung und zu den Linksparteien (die „roten Radler“) wird der A.R.V. „Solidarität“ nach 1933 von den nationalsozialistischen Machthabern aber verboten.
In der Wiedergründungsversammlung nach dem Zweiten Weltkrieg als Rad- und Kraftfahr-Verein „Solidarität“ werden Mathias Gebhart als Vorsitzender, Ludwig Leitner als Kassier und Johann Feder als Schriftführer in die Vorstandschaft gewählt. Der Sportbetrieb läuft wieder an. In der Folgezeit werden Einräder für den Kunstradsport und Hallenräder für das Radballspiel angeschafft.
Neben den Aktivitäten im Sommer mit Radausflügen und entsprechen der beginnenden Motorisierung mit Motorradausflügen, ist man bestrebt, auch für die Winterzeit in geschlossenen Räumen Möglichkeiten für eine sportliche Betätigung mit den Kunst- und Hallenrädern anzubieten. 1947 erwirbt der Verein eine ehemalig Baracke des Reichsarbeitsdienstes und baut sie auf einem gepachteten Grundstück am Gemeindewald wieder auf.
Als sich in den fünfziger Jahren die Möglichkeit ergibt, das gepachtete Grundstück, auf dem die Halle steht, günstig zu kaufen, erwirbt der Verein das knapp 1000 m² große Grundstück und stellt es 1972 der Gemeinde Wangen für den Bau einer modernen Sport- und Mehrzweckhalle in Erbpacht zur Verfügung. Im Sommer 1973 wird der von der Gemeinde Wangen erstellte Fußballplatz und 1974 in Anwesenheit von Landtagspräsident Rudolf Hanauer und Landrat Rudolf Widmann die Mehrzweckhalle eingeweiht 4. Landtagspräsident Hanauer vergleicht in seiner Ansprache die Leistung der kleinen Gemeinde Wangen mit dem Sprung eines Flohs über das Ulmer Münster. Dass dieses Lob verdient ist, bezeugen die Eigenleistungen der Mitglieder des Sportvereins und der Mitglieder der anderen Vereine, die mit etwa 6000 geleisteten Arbeitsstunden wesentlich zur Einhaltung einer Bausumme von etwa 700.000 DM beigetragen haben. Als Hauptinitiator und Leistungsträger des Projekts ist dabei der Gemeinderat Hans Koch und dazu Bürgermeister Johann Thumann und Mathias Gebhart zu nennen.
Auf Initiative des späteren verdienten Vorstands Alois Brunner genehmigt und finanziert die Stadt Starnberg im Jahr 2002 den schon länger gewünschten Erweiterungsbau. Es entstehen zusätzliche Geräteräume, ein Feuerwehr-Schulungsraum, ein vergrößerter Schießstand und ein Probenraum für die Blaskapelle.
Durch die wachsende Vielfalt der Sportarten im Verein, sowie die bevorstehende Anmeldung von Mannschaften im Bayerischen Fußballverband beschließt die Hauptversammlung 1971 aus der „Solidarität“ auszutreten und sich als „Sportverein Wangen“ dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) anzuschließen.
In der modernen Sporthalle wird neben dem Schulsport Kinderturnen und Damengymnastik, Aerobic und Skigymnastik, dazu Volleyball, Hallenfußball und Tischtennis betrieben. Zeitweise gab es Judokurse, Badminton, Mutter und Kind-Gruppen und eine Modellauto-Abteilung.
Im Freiluftbereich wurde nach der Fußballplatzeinweihung 1973 eine C-Jugend zu Verbandsspielen angemeldet. 1978 nehmen bereits 3 Mannschaften, eine Schüler- unter Ernst Oppler, eine Jugend- unter Klaus Mayer und eine Herrenmannschaft unter Wastl Huppmann am Spielbetrieb teil. Nach zweimaliger Abmeldung der Herrenmannschaft mangels Aktiver besteht eine Schüler und AH-Mannschaft bis heute.
Neben der Pflege der Schüler-Leichtathletik und der jährlichen Beteiligung am Landkreis-Staffellaufes weist der SV Wangen mit seiner Skiabteilung eine besondere Erfolgsgeschichte auf. Seit 1973 veranstaltet der Verein in den Weihnachtsferien einen Kinderskikurs, an dem jeweils 50 bis 100 Kinder aus ganz Starnberg teilnehmen.
So bot und bietet der SV Wangen ein großes Angebot an Breitensport für die Freude und die Gesundheit aller Altersgruppen an. Ganz besonders liegt der Vorstandschaft des SV Wangen aber die Jugendarbeit am Herzen .
Homepage: http://www.sv-wangen.de
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